Bühnenangst – unabwendbares Schicksal oder Herausforderung zu Wachsen?

"Leben ist ein fortwährender Formungsprozess." (Stanley Keleman)

Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens Muster, mit denen er auf die Herausforderungen der Wirklichkeit reagiert. Diese Muster haben verschiedene Erscheinungsbilder, körperlich, mental, psychisch. Leben heißt, innerer Erregung und Pulsation, Vitalität und Bewegtheit eine Form zu geben. Diese Form ist muskulär. Der Mensch manifestiert jeden Augenblick den fortlaufenden Verkörperungsprozess vom Kind bis zum Erwachsenen.
Auch Stress ist eine spezifische und persönliche Organisation, mit der wir versuchen, mit Erregung umzugehen. Dabei steht Panik an einem Ende des Kontinuums an Möglichkeiten, Depression bzw. "Einfrieren" am anderen Ende.
In diesem Sinne sind Lampenfieber und Bühnenangst das Ergebnis einer körperlichen Organisation. Diese Erfahrung kann für Musiker der entscheidende Schlüssel sein, ihre Symptomatik zu verstehen und Einfluss darauf zu nehmen. Das Erleben, wie...

"In unserer Entwicklung als Musiker müssen wir lernen, disponierende und indisponierende Kräfte zu unterscheiden. Dies alles hängt mit unserer Persönlichkeit, unseren Fähigkeiten und unserem inneren Zustand zusammen. Selbstbeobachtung ist die Fähigkeit, sich selbst in Relation zu seiner Umgebung zu sehen, zu dem Nächsten, dem Publikum, dem Schüler. Durch Selbstbeobachtung entwickelt sich ein Selbstwertgefühl, wodurch man weiß, dass der Platz, den man einnimmt, der richtige ist." (G.O. van de Klashorst)